Interview "die vaeter" im www.Sound7.de Interview
Wer kennt nicht die legendäre Comedy-Truppe "Bratwurscht"? Seit kurzer Zeit heißen sie nicht mehr "Bratwurscht", sondern "die vaeter". Grund genug für Sound7, dem mal auf den Grund zu gehen und auszuloten, was sich hinter der Umbenennung so alles verbirgt. Das Interview mit Werner Fritz von "die vaeter" führte David Brunner.
Bratwurscht gibt es jetzt seit acht Jahren. Wie kamt ihr ausgerechnet jetzt darauf, euch umzubenennen? Wir haben einfach gemerkt, dass wir uns in der Rolle als Teeniestars mehr und mehr unwohl fühlten und wollten einen Strich ziehen, bevor wir dieser Rolle auch nicht mehr gerecht werden. Aus diesem Grund war klar, dass wir als Bratwurscht nicht mehr weitermachen möchten, weil wir dieses Image auch nicht mehr losgeworden sind. Andererseits war immer noch der Wunsch, als Freunde gemeinsam auf der Bühne zu stehen. So haben wir uns entschieden nach acht Jahren ein neues Projekt zu starten.
Und wieso habt ihr den Titel "die vaeter" gewählt? Solche Prozesse sind bei uns immer recht langwierig und mit vielen Diskussionen verbunden. Was da abgeht kann man einem Außenstehenden kaum erklären. Schließlich haben wir den Namen "die vaeter" gewählt, weil er unsere neue Lebenssituation (zumindest von zwei-drittel der Gruppe) ausdrückt, weil er prägnant und deutsch ist und weil es www.dievaeter.de im Internet noch nicht gab.
Ihr macht ja alles mögliche auf der Bühne: Musik, Comedy, Pantomime... Habt ihr einen bestimmten Schwerpunkt? Bei "die vaeter" steht schon die Musik sehr stark im Vordergrund. Allerdings spielen auch noch kreative Elemente eine große Rolle.
Welche Zielgruppe wollt ihr als "die vaeter" erreichen? Wir stellen uns für "die vaeter" eher ein altersmäßig durchwachsenes Publikum vor. Wir freuen uns natürlich immer noch, wenn viele Jugendliche kommen. Allerdings hatten wir bei der Zusammensetzung des Programms nun doch mehr unsere Altersgenossen (so grob zwischen 20 und 40) im Blick. Dadurch fühlen wir uns nun wieder als wir selbst auf der Bühne. Wir haben bei den ersten Auftritten die Erfahrung gemacht, dass die ganz jungen deshalb nicht unbedingt weniger begeistert sind. Wir nennen unser neues Konzept einfach ein Programm für Väter, Mütter, Söhne, Töchter, Brüder und Schwestern.
Steckt hinter der Umbenennung jetzt auch ein neues Konzept mit neuen Inhalten? Was die Inhalte angeht, gehen wir immer schon sehr stark von uns selber aus. Was in unserem Programm vorkommt, sind ausschließlich Dinge, die uns auch selbst bewegen, bzw. belustigen. Natürlich sind das bei über dreißigjährigen Vätern zum Teil andere Sachen als bei zweiundzwanzigjährigen Jungs.
Was wollt ihr mit eurer Show rüberbringen? Unsere Auftritte sollen auch weiterhin die Sonnen- und Schattenseiten des Lebens und Glaubens wiederspiegeln. Die Leute sollen einen tollen Abend verbringen, der auch anregt über ihren persönlichen Glauben nachzudenken und unter Umständen eigene Entscheidungen zu treffen.
Seid ihr für dieses Jahr schon ausgebucht oder gibt es noch freie Termine? Da die Umbenennung und das neue Konzept nach langen Diskussionen erst seit kurzem definitiv raus ist, fangen wir jetzt erst so richtig an zu planen. Wir freuen uns, dass schon einiges an Anfragen da ist, haben aber natürlich noch genügend Luft.
Eine Umbenennung macht man ja nicht für eine kurze Zeit. Darf man davon ausgehen, dass es "die vaeter" eine Weile geben wird? Ja, wir denken das ist jetzt ein Konzept zum alt werden. Wir haben´s nach zehn Jahren Bratwurscht nicht lassen können. Somit besteht die Chance, dass die Szene auch in weiteren acht Jahren noch nicht vor uns sicher ist.
Seid ihr auch mal wieder im Studio, so dass es bald eine erste "die vaeter"-CD gibt? Wir haben so viele tolle neue Songs und noch viel mehr Ideen im Kopf, die wir früher oder später natürlich auch aufnehmen wollen. In welcher Form wir das Ganze dann veröffentlichen werden ist noch recht unklar. Vielleicht kann man ja bald schon mal was bei Sound7.de oder www.dievaeter.de runterladen.
Sicher nicht leicht, so ein Projekt "nebenberuflich" zu machen. Wie kriegt ihr das auf die Reihe? Was macht ihr eigentlich beruflich? Bruno arbeitet als Assistent an der Hochschule in Aalen und hat gerade seine Promotion abgeschlossen. Peter ist Sozialpädagoge und Familientherapeut im Eser21 einer Psycho- und sozialtherapeutische Einrichtung für Menschen in Lebenskrisen (www.eser21.de) in Augsburg. Ich arbeite auch als Sozialarbeiter und bin Sozialwirt. Das zeigt schon, dass wir nicht mehr ganz so viel unterwegs sein können wie früher.
Was wünscht ihr euch persönlich für dieses Jahr für "die vaeter"? Schöne Auftritte, bei denen beidseitig was rüberkommt. Dass unsere Freundschaft weiterhin so stabil und belastbar bleibt und dass wir viele schöne Erlebnisse zusammen machen. Insgesamt also das, was man unter Christen als "Segen" bezeichnet. Vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte David Brunner von www.sound7.de
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